Elizabeth Oakes Smith (1806-1893)

Bekannte amerikanische Novellistin und Dichterin des vorigen Jahrhunderts

Elisabeth Oakes Smith wurde in North Yarmouth in Maine am 12. August 1806 geboren. Nach häuslichem Unterricht plante sie zunächst eine Laufbahn als Lehrerin, entsprechend den Plänen ihrer Mutter, heiratete dann jedoch Seba Smith, einen Zeitungsverleger und Schriftsteller aus Portland. Nach und nach gebar sie ihrem Mann sechs Söhne. In der Wirtschaftskrise von 1837 ging die Familie Pleite und zog nach New York um. Hier widmete sich das Ehepaar erneut der Schriftstellerei. Sie veröffentlichten in verschieden Zeitschriften. Elisabeth Smiths erstes Buch The Sinless Child und andere Werke wurden vom Publikum positiv aufgenommen und allseits gelobt, unter anderem von Edgar Allan Poe. Viel beschäftigte sich Frau Smith mit den Frauenrechten. Eine Sammlung von Aufsätzen zu dieser Thematik erschien im Jahre 1851 unter dem Namen The Woman and Her Needs. In den 60er Jahren veröffentlichte Elisabeth Smith mehrere populäre Novellen. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Jahre 1868 zog sie sich aus dem öffentlichen Leben zurück und ging nach Hollywood in North Carolina. Nach weiterer schriftstellerischer Tätigkeit verstarb schließlich E. Smith am 15. November 1893 nach kurzer Krankheit.

Heloïse to Abélard: A Sonnet

aus Volume 34, Louis A. Godey, Philadelphia 1847

Must I not love thee? When the heart would leap,
With all its thrilling pulses, unto thee,
Must it be staid? Is not the spirit free?
Can human bonds or bars its essence keep?
Or drugs and banes hold love in deathful sleep?
Love thee I must - yet I content will be,
Like the pale victim who, on bended knee,
Presents the chalice, which his blood must steep,
And prostrate on the altar falls to die.
So let me kneel, a guiltless votary sink,
Prayer on my lips, and love within my heart -
Thus from these willing eyes recede the sky -
Thus let these sighs my ebbing life-blood drink,
May I but love thee still, but feel how dear thou art?

Heloïse an Abaelard: Ein Sonett

Muss ich Dich nicht lieben? Wenn das Herz pocht,
Mit all seinen erregenden Schlägen, zu Dir,
Muss es ruhig sein? Ist nicht der Geist frei?
Können menschliche Fesseln und Riegel seine Bedeutung fassen?
Oder Gift und Verderben Liebe in tödlichen Schlaf halten?
Dich lieben muss ich - dennoch will ich zufrieden sein,
Wie das bleiche Opfer, das auf gebeugten Knien
Den Kelch hinreicht, welchen sein Blut füllen muss,
Und auf dem Altar niederfällt, um zu sterben.
So lass mich niederknien, als schuldlose Verehrerin sinken,
Gebet auf meinen Lippen und Liebe in meinem Herzen -
Deshalb weicht von diesen sich fügenden Augen der Himmel -
So lass diese Seufzer mein schwindendes Lebensblut trinken,
Mag ich Dich noch lieben, aber fühle ich noch, wie teuer du mir bist?


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