Es ist unschwer zu erkennen, dass der unbekannte Erstautor in den Anfangsteil seines Gedichtes Ausschnitte aus der später europaweit verbreiteten Hymne "Cur mundus militat" hineinverwoben hat. Es dürfte sich hier um die älteste Zitation dieser den bekannten Contemptus-Mundi-Topos aufgreifenden Hymne handeln, welche somit weder dem Jakopone da Todi noch Walter Map zuzuschreiben ist, wahrscheinlich auch nicht - wie von Mabillon erstmals in den Raum gestellt - Bernhard von Clairvaux. Vermutlich handelt es sich bei dem "Cur mundus militat" um ein Werk aus den Loireschulen des 12. Jahrhunderts, vielleicht aus Fleury selbst.
Celum terra, cahos-distincgtio trina locorum
Excipiunt animas pro iudiciis meritorum
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Himmel, Erde und das Chaos – die Trennung in drei Gefilde.
Sie empfangen die Seelen nach dem Richterspruch über ihre Verdienste.
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Cur mundus militat, sub vana gloria, cuius prosperitas, est transitoria? Tam cito labitur, eius potentia, quam vasa figuli, quae sunt fragilia. Plus crede literis, scriptis in glacie quam mundi fragilis, vanae fallaciae. Fallax in praemiis, virtutis specie qui nunquam habuit, tempus fiduciae. |
Mundus deciduus et homo fragilis,
Totus in dubio totus instabilis, Tam cito labitur ut aqua est labilis, Plus crede litteris scriptis in glacie Quam mundi fragilis vane fallacie Qui nichil habuit unquam fiducie.
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Die Welt ist vergänglich und der Mensch zerbrechlich,
Völlig im Zweifel ist er und völlig ohne Halt, So schnell wie das schlüpfrige Wasser gleitet er dahin. Vertraue eher Buchstaben, die ins Eis geschnitten sind, Als dem eitlen Trug einer zerbrechlichen Welt, Die nichts Vertrauensvolles je besessen hat.
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Magis credendum est vitris fallacibus quam mundi miseris prosperitatibus, Falsis insomniis ac vanitatibus falsisque studiis ac voluptatibus. Dic ubi Salomon olim tam nobilis? vel ubi Samson est, dux invincibilis? Vel dulcis Jonathas multum amabilis? vel pulcher Absolon vultu mirabilis? |
Credendum est magis auris fallacibus.
Quam mundi miseri prosperitatibus, Falsis insaniis ac vanitatibus. Dic ubi Salomon olim tam nobilis, Vel pulger Absalon vultu mirabilis, Vel dulcis Ionathas multum amabilis?
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Mehr kann man dem täuschenden Windhauch vertrauen,
Als den Glücksfällen der armseligen Welt und Ihrem falschen Wahnsinn und ihren Nichtigkeiten. Sage, wo der einst so hehre Salomon geblieben ist, Oder der schöne Absalon mit seinem herrlichen Antlitz, Oder der angenehme, vielgeliebte Jonathas.
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Quo Caesar abiit celsus imperio, vel dives splendidus totus in prandio, Dic ubi Tullius clarus eloquio, vel Aristoteles summus ingenio. |
Quo Cesar habiit celsus imperio,
Dic ubi Tullius clarus eloquio, Vel dives splendidus totus in prandio? Tot clari proceres tot retro secula! Totum evanuit ut ros, ut nebula, Ut breve teatrum, ut brevis fabula.
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Wohin ist Cäsar gegangen, der mächtige und erhabene,
Sag mir, wo ist der glänzende Redner Cicero? Wo ist der stolze Reiche am gedeckten Tisch? So viele berühmte Häupter, so viele Zeitalter liegen zurück! Alles ist entschwunden wie der Morgentau und die Nebel, Wie ein kurzes Theaterstück, eine kleine Geschichte.
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O esca vermium, o masa pulveris, o nox, o vanitas, cur sic extolleris? Ignoras penitus utrum cras vixeris? Fac bonum omnibus quamdiu poteris. Quam breve festum est, haec mundi gloria, ut umbra hominis, sunt eius gaudia, Quae semper subtrahunt aeterna praemia, et ducunt hominem, ad rura devia. |
Ut breve festum sunt eius gaudia
Que tamen suptrahunt eterna premia. Ut breve somnium hoc mundi gloria, Que esca vermium o masa pulveris. 0 ros o vanitas, cur sic extolleris? Ignoras etiam utrum cras vixeris.
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Die Freuden der Welt sind wie ein kurzes Fest,
Welche doch den Lohn der Ewigkeit uns nehmen. Wie ein kurzer Traum ist dieser Ruhm der Welt, Köder für die Würmer, ein Klumpen Staub. Oh Morgentau, oh Eitelkeit, warum brüstest du dich? Du weißt ja nicht einmal, ob du morgen noch bestehst.
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Haec mundi gloria, quae magni penditur, sacris in literis, flos foeni dicitur. Ut leve folium, quod vento rapitur sic vita hominis rapide tollitur. |
Hec carnis gloria que magni paenditur
In sacris literis flos feni dicitur, Ut breve folium quod vento rapitur. Nil tuum dixeris quod potes perdere Nil longum poteris quod fores claudere Superna cogita cor sit in etere. Felix qui potuit summa diligere.
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Dieser Fleischesruhm, der so viel gilt,
Wird in den heiligen Schriften Heublume genannt, Wie ein kleines Blatt, das der Wind hinweg trägt. Nenne nichts dein, was du verderben kannst, Nenne nichts weit, was Türen versperren können. Denke an den Himmel, dein Herz weile im Jenseits. Glücklich, wer das höchste Gut lieben kann. |
Parisius Petrus est velata matre profectus.
Necnon velata crudelis amica redibit Sponte parens invita quidem velatur amica, Conveniens erat hoc anui que corpore friget Damnosum tenere minus or(r)endeque puelle Quam facies multis, que philosophia puellis Pretulerat cunctis qua sola Gallia pollet.
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Nach Paris brach Peter auf, nach der Mutter Konversion.
Wenn der Grausame zurück ist, ist seine Freundin ebenso verschleiert. Freiwillig nimmt die Mutter den Schleier, unwillig die Freundin. War dies passend für die alte Frau, deren Körper erkaltet war, So war dies schädlich für das zarte und weniger ehrwürdige Mädchen, Sie, die das Aussehen über viele, die Weisheit über alle Mädchen Gestellt hatte, sie, durch die allein Gallien etwas wert war.
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Deseruisse tamen tulit hanc crudelis amicus
Siquis non quod amet, sed ametur dicat "amicus": Desertam ius(s)it velari. Paruit illa, Nec quid amor possit non implevisse marito.
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Dennoch hat der grausame Freund es ertragen, sie verlassen zu haben.
Wenn ihn jemand deshalb "Freund" nennt, nur weil er geliebt wird, nicht weil er liebt. Er hat sie verlassen und und ihr befohlen, den Schleier zu nehmen, und jene hat gehorcht, Weil sie dem Gatten nicht unerfüllt sein lassen wollte, wozu Liebe im Stande ist.
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Ornavere due te quondam, Gallia, gemme:
Mathias consul philosophusque Petrus. Militio decus hic, cleri lux extitit iste. Plaga tibi gemmas abstulit una duas, Invida sors summos privat genitalibus ambo.
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Zwei Juwelen, Gallien, haben dich einst geschmückt:
Mathias, der Konsul, und Peter, der Philosoph. Der erste war ruhmvoller Soldat, der zweite eine Leuchte des Klerus. Dennoch hat dir ein einziger Streich die beiden Juwelen weggenommen. Das missgünstige Schicksal hat beiden die Genitalien geraubt.
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Dispar causa pares vulnere fecit eos,
Consul adulterii damnatur crimine justo, Philo(so)phus summa prodicione ruit. Philo(so)phum monachis adiuncsit plaga pudenda Et studium dempsit, philosophia, tibi.
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Ein ungleicher Anlass hat sie durch die Art der Wunde gleich gestellt.
Der Graf wurde mit Recht wegen Ehebruchs dem Urteil überstellt. Der Philosoph stürzte durch höchsten Verrat. Der schändliche Streich trieb den Philosophen zu den Mönchen. Und hat dir, Philosophie, den wissenschaftlichen Eifer genommen.
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Adam, Samsonem, Salomonem perdidit uxor.
Additus est Petrus - clade ruit simili, Publica summorum cladis fuit ista virorum. .............................
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Den Adam, Samson und Salomon stürzte die Gattin ins Verderben.
Peter kam dazu - er stürzte durch ähnliche Schmach. Ein öffentlicher Skandal brachte die höchsten Männer zu Fall. .............................
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Sola tamen Petri conjux est criminis expers.
Consensus nullus qui facit esse ream.
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Allein Peters Gattin ist frei von jedem Vorwurf.
Sie ist unschuldig, denn sie hat in keiner Weise zugestimmt.
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Tres ex condicto dixere ruamus in unum
Et triplici captum fune ligemus unum.
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Drei (Schurken) haben sich verabredet: Stürzen wir auf den einen,
Packen wir ihn und schnüren wir ihn mit dreifacher Schlinge.
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Aut me cecatum furor excusabit amoris,
Aut reus immense prodicionis ero, Omnia preter te michi tradidit hospes supellex Nil volo preter te nec Ioseph alter ero!
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Entweder wird mich Blinden die Liebeswut entschuldigen,
Oder ich werde eines ungeheuerlichen Verrats angeklagt werden. Allen Hausrat außer dich hat mir der Hausherr gegeben, Nichts außer dich begehre ich, ich werde kein zweiter Josef sein.
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Rem monachi Roberti tenes, si nomen aborres.
Aut vero gaudes nomine canonici? Orret, ni fallor, tibi, frater, sola cuculla.
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Du bist wie der Mönch Robert, wenn Du diese Bezeichnung verabscheust.
Oder freut dich mehr der Name "Kanoniker"? Allein die Kukulle schreckt dich, Bruder, wenn ich mich nicht täusche.
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Ut caput inspicerem tocius religionis
Romam perexi cumque videre Petrum. Obtarem, si modo catedram jam alter habebat.
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Um die Hauptstadt unserer Religion zu betrachten,
Und Petrus zu sehen, bin ich nach Rom aufgebrochen. Ich wünschte, den Petrusstuhl hätte ein anderer inne.
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Scortator monachus justus reputatur apud nos,
Quod Sodomitarum copia multa facit.
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Als Lüstling wird bei uns der gerechte Mönch angesehen,
Was die Unmenge an Sodomiten bewirkt.
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Si tibi non esset mundi contenptus habendus,
Petre, quid es monachus, es, quia philosophus. Constat philosophos hoc contenpsisse priores, Quod prius ammonuit ipsa Sophia suos.
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Wenn du nicht Weltverachtung zeigen müsstest,
Petrus, was bist Du Mönch? Du bist es, weil Du ein Philosoph bist. Bekanntlich haben auch die früheren Philosophen dies verachtet. Was vorher die Philosophie selbst den Ihren aufgetragen hat.
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Nec catus in nitida servari pelle valebit
Nec mulier cultus si preciosus erit. Saepe, soror, rogo te, preciosas spernere vestes Quas cui nupsisti non amat, imo vetat. Verus hic est agnus, agninas appete vestes, Ut sponsum vestis exprimat ipsa suum. Indutam Christum te monstret vestis amica. Agnus hic est, agni pellibus indue te. Arha Dei virgo est celesti dedita sponso, Texta minus caris est pellibus arca fuit, Scilicet his que protegerent non que decorarent, Que pacientes sint pulveris et pluvie.
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Ein junger Hund kann nicht immer sein glänzendes Fell behalten.
Auch eine gepflegte Frau wird nicht immer so wertvoll sein. Schwester, oft bitte ich dich, wertvolle Kleider zu verschmähen, Die der, den du geheiratet hast, nicht liebt, ja sogar verbietet. Dies ist das wahre Lamm, so begehre Kleidung aus Lammfell, Wie gerade dieses Kleid den Bräutigam beschreibt. Dass du Christus selbst am Leib trägst, soll dir das Kleid, Freundin, zeigen. Das Lamm ist hier - ziehe dir Lammfell über! Der Altar Gottes ist die Jungfrau, die dem himmlischen Bräutigam geweiht ist. Die Arche war mit weniger teuren Fellen bedeckt, Freilich mehr zum Schutz als zur Zierde dienten sie, Die sie geduldig Staub und Regen aushielten.
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Kurzinterpretation
Der nachfolgende zweite Abschnitt des Gedichts schildert nun in Hexametern Heloïsas Schicksal und Abaelards Fall. Da der Autor einzelne Informationen aus Abaelards Historia Calamitatum und Heloïsas Antwortbrief einfließen ließ, dürfte er diese Werke gut gekannt haben. Insbesondere fällt die Wortwahl amica für Heloïsa auf. Dies war exakt die Bezeichnung, die sie sich selbst gewünscht hatte:
MCIII. Mathias Comes Nannetensis moritur. Ex Chronico Rhyuensi, in Lobineau, D. Histoire de Bretagne, Band II, Paris, 1707, Reprint Paris, 1973, Seite 370
MCIII. Matthias Nannetensis Consul, Hoelis filius, moritur. Ex Chronico Kemperlegiensis, Monasterii Sanctae crucis, in Recueil des Historiens des Gaules et de la France XII, Paris, 1877, Seite 562
MCIV: Obiit Matthias Nannetensis, Hoeli Comitis (Cornugalliae) filius. Hic vero eodem anno cimiterium beatorum Petri et Pauli violare, consilio suorum Baronum, praesumpserat, res canonicorum Nannetensis ecclesiae iniuste diripiendo. Unde manifestissime apparet divina ultione ipsum suosque coadiutores ipso anno morti esse datos. Ex Chronico Britannico Altero, a.a.O., Seite 559
So ist zum Beispiel in einem Absatz - zunächst etwas unverständlich - die Rede von drei Schurken, die sich auf "den einen" stürzen und ihn mit einem Strick strangulieren. Bei näherer Betrachtung handelt es sich recht eindeutig um die Durchführung einer Kastration, wie sie zur damaligen Zeit gehandhabt wurde: Mit einem dünnen Strick wurden die Testikeln abgeschnürt, damit Blutleere und Betäubung eintraten. Anschließend durchtrennte man - ohne großen Blutverlust oder Schmerz für den Betroffenen - am Schnürring mit einem Messerschlag beide Hoden ab, unter Belassung des Knotens und unter Schonung des Penis und der Harnröhre. Die betreffende Passage schweift also in keiner Weise von der Thematik ab. Auch wenn es dem Wortlaut nicht zu entnehmen ist, dürfte im Hinblick auf die Durchgängigkeit der Darstellung eher die Kastration Abaelards - und nicht die des Grafen Matthias, der ja nur eine literarische Nebenrolle spielt - geschildert sein. Dabei ist besonders interessant, dass von drei Bösewichten die Rede ist, die das Attentat ausführten. Abaelard selbst hatte in seiner Autobiographie die Zahl der Täter offengelassen, jedoch davon berichtet, dass zwei von ihnen gefasst worden waren:
Eine weitere Information, nämlich dass nach der Kastration eine Appellation beim amtierenden Papst geplant gewesen sei, welcher sich jedoch leider als verderbt herausgestellt hatte, entspricht ebenfalls recht eindeutig der Situation Abaelards. Fulko, der Prior von Deuil, der aus Abaelards Heimat, dem Kloster Saint-Florent-le-Vieil an der Loire stammte, hat uns hierüber berichtet. Von ihm stammte auch der dringende Rat an Abaelard, auf eine derartige Appellation zu verzichten.
Ein dritter, nunmehr wieder in sich geschlossener und kurzer Abschnitt rundet das Gedicht ab. Er enthält eine Mahnung an Heloïsa, sich mit dem Schicksal der Nonne abzufinden. Die admonitio wird durch ein Sprichwort eingeleitet, welches sich nahezu wörtlich in Abaelards Mahngedicht an seinen Sohn, dem carmen ad Astralabium, aber auch in einigen anderen zeitgenössischen Werken fand:
Nec catus poterit servari pelle nitente, nec mulier cultus si preciosus erit. Rubingh-Bosscher (ed), Peter Abelard, Carmen ad Astralabium, Groningen, 1987, Vers 665, Seite 143
Cuissard, M. Ch., Documents inédits sur Abélard, tirés des manuscrits de Fleury, conservés à la Bibliothèque Publique d'Orléans, Orléans, 1880Dronke, P., Abelard and Heloise in Medieval Testimonies, Glasgow, 1976, und: Dronke, Benton, Pelletin, Abaelardiana, AHDLMA 49, 1982, 273ff.
Delisle, L. (nouv. éd.), Recueil des historiens des Gaules et de la france XII, Paris, 1877
Hicks, E., La vie et les epistres Pierres Abaelart et Heloys sa fame, Paris, 1991
Mews, C., Abelard, in: Geary, P., Authors of the Middle Ages, Aldershot, 1995, Seite 1ff. und: The Lost Love Letters of Abaelard and Heloise, New York, 1999
Migne, J. P., Patrologia Latina, Paris, 1855, Band 162 und 178
Robl, W., Heloisas Herkunft: Hersindis Mater, München 2001
Rubingh-Bosscher (ed), Peter Abelard, Carmen ad Astralabium, Groningen, 1987, Vers 665, Seite 143
Dr. Kurt Kreiler, persönliche Mitteilung Dezember 2011